EM-Fans in Köln Warum die Engländer auch Kölsch lieben
Köln · Bis zu 60.000 englische Fußballfans streifen derzeit durch die Domstadt. Abseits der EM-Spiele stehen neben touristischen Attraktionen auch Kölsch-Brauereien auf dem Besuchsprogramm. Und die kölsche Lebensart kommt bei den Briten an.
18.06.2024, 12:33 Uhr
Seit Freitag ist Köln im EM-Fieber, und zahlreiche Touristen sind in der Rheinmetropole, um sich die Spiele der Europameisterschaft mit Freunden und Familie anzuschauen. Darunter auch viele englische Fans, die abseits vom Fußball kölsches Lebensgefühl mitbekommen wollen. Laut Stadt werden rund 50.000 bis 60.000 englische Fans zum Vorrundenspiel gegen Slowenien am 25. Juni erwartet.
Chris Elliot und Jessie Whichelow haben den weiten Weg aus London auf sich genommen und sind seit Montag in Köln. „Wir sind echt froh, dass England gegen Serbien gewonnen hat, auch wenn das keine Glanzleistung war“, sagt Elliot. Neben dem Fußballspiel setzen die beiden auf Sightseeing, weil sie zum ersten Mal in der Rheinmetropole unterwegs sind. „Köln ist wirklich eine sehr schöne Stadt, und die Menschen sind sehr offen und freundlich“, sagt Whichelow. „Wir waren im Kölner Dom, haben eine Schifffahrt auf dem Rhein gemacht, uns den botanischen Garten angeschaut und den Zoo“, erzählt Elliot. An ihrem letzten Tag wollen die beiden Freunde aus London sich noch das eine oder andere Kölsch genehmigen.
Ein (oder mehrere) Kölsch werden Jack Grundy und Matt Morrison in einem Brauhaus noch trinken, bis ihr Zug um 16.20 Uhr zurück nach London fährt. Die beiden sind das erste Mal in der Rheinmetropole, und ihnen scheint es zu gefallen, auch wenn sie nicht so viel von der Stadt gesehen haben. „Abseits vom Fußball haben wir nicht viel gemacht, außer gut zu essen und zu trinken“, sagt Morrison.
Das Kölsch sei zwar für ihre Guiness gewohnten Gaumen gewöhnungsbedürftig, werde aber im Gegensatz zu den britischen Pints immerhin in überschaubaren Gläsergrößen serviert. „Die Gläser sind so klein, da hat man innerhalb kürzester Zeit schon fünf getrunken“, sagt Grundy. Das sei auch bei beim Spiel von England gegen Serbien der Fall gewesen. Die Partie selbst habe den beiden gut gefallen. „Wir waren jedoch überrascht, dass die serbischen und englischen Fans gemischt wurden, aber im Stadion ist zum Glück nichts passiert“, sagt Morrison. Auseinandersetzungen zwischen einigen Fans gab es allerdings vor der Partie, dabei wurde ein englischer Anhänger verletzt.
Die Geschwister Alfie und Fraser Bowman hatten bisher noch keine Gelegenheit, Kölsch zu probieren. „Vielleicht schaffen wir das heute noch, bevor wir zurückreisen“, sagt Alfie Bowman. Die beiden Brüder aus Chesterfield hatten sich das Spiel England-Serbien in Gelsenkirchen angeschaut und der Domstadt an ihrem letzten Tag noch einen Besuch abgestattet. „Das Spiel war zwar keine Glanzleistung, aber gewonnen ist gewonnen“, sagt Alfie Bowman. Zwar kein Kölsch, aber ein paar Liter Bitburger seien beim Zuschauen durchaus geflossen. „Gelsenkirchen ist zwar keine schöne Stadt, doch das Bier war lecker, und das Public Viewing haben wir sehr genossen“, sagt Fraser Bowman.
Anders als in Köln wurde in Gelsenkirchen Bitburger ausgeschenkt, weil die Pils-Brauerei offizieller EM-Sponsor ist – nur in der Domstadt darf an ausgewählten Orten auch Kölsch als lokale Spezialität angeboten werden. Aber egal, ob sie nun mit Bitburger, Kölsch oder ganz ohne Bier anstoßen, für die englischen Fans zählt vor allem eins – dass ihre Mannschaft weiterkommt.
Hier geht es zur Infostrecke: Das ist der Spielplan der EM 2024 in Deutschland
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